Dienstag, 1. November 2016

Vampirin zu Halloween

Man kann von Halloween denken, was man will: "Noch so ein kommerzialisiertes Fest, dessen wirklichen Ursprung kaum jemand kennt und von dem man nur einen Bruchteil dessen feiert, um was es geht."


Mit einem knapp siebenjährigen Mädchen, das man bewusst "ganz normal" und nicht außerhalb des Mainstreams (ohne Süßkram, nachhaltig, medienlos, bio und vegan - um nur ein paar Stichpunkte in den Ring zu werfen) erziehen möchte, kommt man um diese Gelegenheit nicht drumherum.


Verkleidungsfeste sind super, wenn man dann noch Spaß haben, um die Häuser ziehen und Süßkram bekommen kann, kommt der Tag gleich nach Geburtstag und Weihnachten in der Rangliste der tollen Tage.

Und eine Mischung aus gruselig und chic, das will doch jedes Grundschulmädchen sein - was allein schon der ungebrochene Boom der "MonsterHigh School" (siehe auch meinen kürzlich veröffentlichen *Post* über Nachthemden) beweist. Das große Vorbild der Süßmaus ist nun also Draculaura, und meine Aufgabe war ein entsprechendes Kostüm zu "erfinden".


Das dunkelrote Samtkleid hatte ich vor ungefähr neun Jahren für die große Tochter genäht, nach einem burda-Schnitt - damals war mir das Thema "Belege" noch völlig rätselhaft, so dass ich einfach den Halsausschnitt umgenäht habe - nicht sehr professionell, aber der hochflorige Samt vertuscht so einiges.



Da die Süßmaus so langsam an Armen und Beinen aus dem Kleid herauswächst, habe ich gleich mal mit einer dramatischen Spitzenborte verlängert, das macht was her und erfüllt den Zweck, dass das Kleid noch eine Saison länger tragbar ist.


Der Umhang ist nach der Anleitung *Duchess-Umhang von Natron und Soda* entstanden, ich habe ihn in Kindergröße umgerechnet und gebetet, dass alles gut geht, denn vom Wollstoff-Coupon im Reste-Angebot gab es gerade mal einen Meter bei einer Breite von 1,56m. Eine Gewandschließe habe ich auch noch dazugekauft, so dass das Cape ziemlich stilecht aussieht.

Leider wusste die Jungvampirin ein rotes Satinfutter nicht zu schätzen und auch die Zipfelkaputze wurde nur sehr widerwillig für zwei schnelle Fotos übergezogen. Naja - kommt noch, in 15 Jahren in Leipzig zum Beispiel...


Auf spitze Eckzähne musste die Süßmaus komplett verzichten, wir hatten welche gekauft, die man eigentlich mit alkoholverdünntem Kleber auf die eigenen Eckzähne hätte kleben können, das war mir dann aber doch zu arg. Und die Variante, die Eckzähne mit Kaugummi festzukleben, hat leider nur Sekundenbruchteile gehalten. Trotzdem war der Spaß groß und der Rest der Schminke einigermaßen beeindruckend. 

Jetzt gibt es jedenfalls für die nächsten Wochen genug Süßkram, so dass ich vorerst nicht fürchten muss, im Schlaf ausgesaugt zu werden.

1 Kommentar:

Vielen Dank für jeden lieben Kommentar - ich freu' mich!